Berlin, 15.01.2014 - Deutschland hat sich eine Energiewende verordnet und fördert diese aktiv mit der EEG-Umlage. Dennoch ist der Anteil des Stroms aus Braunkohle und Steinkohle 2013 gestiegen. Läuft die Ökostromförderung also ins Leere?
Wie hat sich der deutsche Strommix 2013 im Vergleich zum Vorjahr verändert? Die aktuell veröffentlichten Zahlen des BDEW zeigen ein überraschendes Ergebnis: deutlich mehr Strom wird aus Braunkohle und Steinkohle gewonnen.
Dabei schwanken die Zahlen kaum bei regenerativen "grünen" Quellen (Windkraft, Solaranlagen, Wasserkraft). Nur minimal weniger Strom wird aus Atomkraftwerken bezogen und deutlich weniger aus Gaskraftwerken.
Mehrfache Förderung ist Grundproblem
Damit ist der Anteil von Kohle so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Die ehrgeizigen Klimaziele sind dadurch nach Meinung von Experten gefährdet. Martin Münzel, Pressesprecher des Berliner Stromversorgers ENSTROGA, sieht das Grundproblem in der mehrfachen Förderung erneuerbarer Energien durch den Staat: „Das hört sich zunächst paradox an. Doch für Strom aus "grünen" Quellen wird eine vom Markt unabhängige und gesetzlich festgelegte Vergütung gezahlt. Darüber hinaus unterliegt dieser teurere Strom dem Einspeisevorrang, so dass er bevorzugt verkauft wird. Die Folge ist quasi eine Abnahmegarantie zu überhöhten Preisen.“
Kohle attraktiver als Gas
Die Konsequenzen werden an der Strombörse in Leipzig sichtbar: Dort brechen die Preise immer weiter ein. Damit bleibt für die Erzeuger nur der billige Strom aus Kohlekraftwerken als wirklich kostendeckende Alternative. Spitzenreiter sind die steuerlich bereits abgeschriebenen Braunkohle-Kraftwerke. Ganz entgegen den Zielen der Energiewende stoßen diese jedoch besonders viel CO2 aus.
Moderne Gaskraftwerke verursachen nur eine geringe CO2 Belastung, der Strom ist in der Produktion aber deutlich teurer. "Klar, dass die Energieriesen dann die Kohlekraftwerke bestmöglich auslasten und die Gaskraftwerke weitgehend herunterfahren, um Kosten zu sparen." bestätigt Münzel. Hinzu kommt seiner Ansicht nach die Problematik, dass der Markt für CO2-Emissionsrechte am Boden liegt. "Es ist einfach zu günstig, CO2 in die Luft zu blasen."
Keine niedrigeren Strompreise in Sicht
An spürbar sinkende Strompreise sei daher vorerst nicht zu denken. Für Münzel ist die Lösung ganz einfach: "Der Markt für die Energieerzeugung sollte vollständig liberalisiert werden. Die Klimaziele ließen sich viel besser über einen sinnvollen Zertifikate-Handel oder eine CO2 Steuer bei der Energieerzeugung erreichen. Doch bis sich hier etwas bewegt, wird noch viel Dreck in die Luft geblasen. Die Verbraucher müssen weiterhin zu viel für Strom bezahlen. Da ist es ratsam sich für einen fairen und verantwortungsbewussten Stromanbieter zu entscheiden, der Ihre Bedürfnisse im Auge behält.“ Die ENSTROGA setzt so auf Preisgarantien mit unterschiedlich langen Garantiezeiträumen, die viele Preisbestandteile konstant halten zugunsten einer möglichst großen Transparenz gegenüber dem Verbraucher. Qualität überzeugt und so hat jüngst sogar die Zeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest die ENSTROGA Stromtarife empfohlen.