Berlin, 28.02.2014 - Der diesjährige Winter ist außerordentlich mild - in großen Teilen Deutschlands fielen die Temperaturen kaum einmal unter den Gefrierpunkt. Dem Deutschen Wetterdienst nach ist mit einem Kälteeinbruch auch nicht mehr zu rechnen. Das hat natürlich auch Einfluss auf den Stromverbrauch und ggf. auf die Abschlagshöhe, wie Martin Münzel vom Berliner Energieversorger ENSTROGA AG erklärt.
Weniger Strom verbraucht
Dem milden Winter sei dank: Die Heizung konnte diesmal deutlich öfter ausbleiben als im Vorjahr. Das wirkt sich auch aus, wenn Sie nicht unmittelbar mit Strom heizen, denn da Strom auch beim Betrieb von Öl- und Gasheizungen benötigt wird, sinkt der Stromverbrauch entsprechend ebenfalls. „Das gilt natürlich nicht, wenn Sie statt der Zentralheizung den kleinen Heizlüfter einschalten.", warnt Stromexperte Martin Münzel. "Gerade bei älteren Modellen sind die Kosten im Endeffekt dann höher, als wenn Sie kurz die Hauptheizung einschalten."
Den Überblick behalten
Generell rät Münzel, regelmäßig die Zählerstände abzulesen: "Machen Sie es sich zur guten Gewohnheit, jedes Mal am Ersten eines Monats Ihren Stromzähler abzulesen. Über die Jahre können Sie so gut vergleichen und frühzeitig absehen, was in Sachen Energiekosten auf Sie zukommt.“ Unerwartete Verbrauchsspitzen können so leicht erkannt werden - z.B. wenn der neue Kühlschrank doch nicht so Strom sparend ist, wie gedacht oder wenn im hintersten Kellerraum die Festbeleuchtung versehentlich angelassen wurde.
Das Ablesen hat weitere Vorteile: "Die regelmäßig abgelesenen Zählerstände sind hilfreich, wenn Sie bei Ihrem Stromversorger eine Abschlagsanpassung vornehmen lassen wollen. Ihre Verbrauchswerte sind dann eher nachvollziehbar."
Keine übereilten Abschlagssenkungen
Der ENSTROGA Pressesprecher geht davon aus, dass die meisten Haushalte diesen Winter einen deutlich niedrigeren Verbrauch als im Vorjahr haben werden. Allerdings rät er dazu, den Versorger nicht direkt wegen einer Abschlagssenkung zu kontaktieren: "Wir gehen im Moment davon aus, dass die meisten unserer Kunden bei der nächsten Verbrauchsrechnung eine Erstattung erhalten. Gerne senken wir dann auch die Folgeabschläge. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass der nächste Winter wieder kälter werden könnte. Dann würde es in der Folge zu einer Nachzahlung kommen. Lassen Sie die Abschläge also besser unverändert."
Anders ist natürlich die Situation, wenn sich der Stromverbrauch aufgrund anderer Faktoren gesenkt hat oder senken wird: Ihre Tochter zieht aus, weil sie jetzt studiert? Sie haben die gesamte Beleuchtung gegen LED ausgetauscht? Der Wäschetrockner wird durch die gute alte Wäscheleine ersetzt? Informieren Sie uns und wir schauen gemeinsam, wie wir Ihren Abschlag senken können."
Das Gespräch mit Münzel zeigt jedenfalls eins: Seinen Stromverbrauch sollte man stets im Auge behalten.